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«Igel werden in Tierarztpraxen im Sinne des Tierwohls professionell untersucht und behandelt»

Verantwortung übernehmen

Dem europäischen Braunbrustigel geht es schlecht - auch Tierärzte sind gefordert

Tierärzt:innen sollten in der Lage sein eine Igel professionell zu untersuchen und behandeln

Dem heimischen europäischen Braunbrustigel geht es schlecht, verschiedene Studien zeigen dass die Populationszahlen deutlich zurückgehen. Der Igel ist in der Schweiz ein geschütztes Wildtier. Der Bund erlaubt explizit die temporäre Pflege mit dem Ziel der schnellen Wiederauswilderung. Die behördlich zugelassenen Pflegestationen in der Schweiz sind rechtlich verpflichtet mit fachkundigen Tierärzten zusammenzuarbeiten, seien es wegen des Arzneimittelrechtes oder auch wegen diagnostischer oder chirurgischer Massnahmen. In der Regel begeben sich Finder von hilfsbedürftigen Igeln zuerst in eine nahe gelegene Tierarztpraxis. Es wird grundsätzlich davon ausgegangen dass alle Tierärzte igelkundig sind.

«Die Erstaufnahme von Igeln in der Tierarztpraxis sollte mit einer vollständigen und fachkundigen Untersuchung einhergehen, um eine klare Diagnose zu stellen und die angemessene Behandlungen einzuleiten. Dazu gehört in der Regel eine leichte Sedation, durch welche es gelingt den Igel stressfrei und vollständig im aufgerollten Zustand zu untersuchen.»

Wir möchten auf Input von Pro Igel Schweiz die Tierärzteschaft für das Thema Igel sensibilisieren, da sich mit der Zunahme hilfsbedürftiger Igel Meldungen von mangelhafter Erstuntersuchung oder –versorgung durch involvierte Tierärzte häufen. Es ist bedauerlich, dass es immer wieder Fälle gibt, in denen die Untersuchung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird und schwerwiegende Verletzungen wie amputierte Gliedmassen oder Madenbefall übersehen werden und im besten Falle dann erst von den Pflegestationen entdeckt werden.

Wir sind uns bewusst, dass das Thema Igel für Tierarztpraxen aus finanzieller Sicht keine Attraktivität birgt und das Parasitenproblem im ersten Moment unangenehm ist; und doch appellieren wir an die Tierarztethik sich mit diesem freundlichen Wildtier auseinanderzusetzen und die in den Praxen vorgestellten Individuen professionell zu untersuchen und zu behandeln. Glücklicherweise gibt es nach der Erstuntersuchung die Möglichkeit die Tiere an eine der ehrenamtlich arbeitenden Pflegestellen abzugeben.

Oberstes Gebot für alle Beteiligten ist es, sobald die Igel gesund und stabil genug sind, diese auf geeignete Weise wieder in die Natur zu entlassen. Dies kann je nach Zustand und Jahreszeit variieren. Auch bei Fragen zum Thema Auswilderung von gesund gepflegten Tieren können die Pflegestellen kontaktiert werden.

Der Igel ist auch im Mittelpunkt des  SAT vom 27. Juni 2025.  Und schaut euch auch das spannende Video von Claudia Volz zum Thema an. 

Weitere Informationen erhält man unter:
0800 070 080: Notfallnummer von pro Igel Schweiz (von 16:00-20:00h)
044 362 02 03: Igelzentrum Zürich (von 16:00-18:00h jeweils Mo-Fr)